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EINTOPFGERICHTE (LANGE GERICHTE) |
Zutaten: |
Zubereitung: |
Beetenbartsch
(Borschtsch oder Rote-Rüben-Suppe) | |
1 kg Beeten |
Die Beeten mit einer Bürste
gründlich sauber putzen und waschen, in Wasser weich kochen, schälen und
reiben. - Rindfleisch und Knochen in kaltem Wasser aufsetzen und mit
kleingeschnittenem Suppengemüse, einer ganzen Zwiebel, Gewürz,
Bouillonwürfeln und Salz zu einer kräftigen Brühe kochen. Gares Fleisch
und Knochen herausnehmen, Brühe durch ein Sieb gießen. Das Beetenmus in
die Suppe geben und mit geriebenem Majoran durchkochen, danach mit Mehl
und saurer Sahne anbinden, mit Zitrone oder Weinessig (Essig hält besser
die Farbe) und einer Prise Zucker abschmecken. - Salzkartoffeln können in
der Suppe mitgekocht werden, feiner ist es, wenn man sie extra serviert
und jeder sie sich selbst in die Beetensuppe legt. Das kleingewürfelte
Fleisch in die Suppenteller geben. Mutter teilt jedem seine Portion vor,
so daß keiner zu kurz kommt. |
Buntes Gericht
(Gemüseeintopf) | |
250 g nicht zu |
Dieses köstliche Gericht hat wohl seinen
Namen davon erhalten, daß man alle Gemüse bunt durcheinander hierfür
verwenden kann. »Quer durch den
Garten«, wie die Hamburger zu sagen pflegen. Man verleibt sich mit ihm -
neben den vielen Vitaminen - den Frühling persönlich ein. Dieser Eintopf
ist aber besonders im Frühling nicht billig. Er fordert auch etwas mehr
Zeit für die Zubereitung. Daher empfiehlt es sich, ihn gleich für zwei
Mahlzeiten zu kochen. Hier das Rezept für eine Mahlzeit:
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Wruken (Steckrüben -
im Volksmund auch Bruken) | |
5oo g Rindfleisch |
Ostpreußische Redensart: »Bruken sind gut
schlucken, wenn sie im Fett hucken.« - Ausruf der Marktfrauen: »Madam'che,
wenn Se Bruke bruke, bruke Se von miene Bruke!« (Wenn Sie Wruken brauchen,
brauchen Sie von meinen Wruken.) - Wruken nennen wir die verpönten
Steckrüben der Kriegszeit. Man muß sie nur zu kochen verstehen - mit den
nötigen Zutaten, versteht sich -, dann leckt man die Finger
danach.
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Erbsen mit
Speck | |
500 g große, gelbe Erbsen |
Erbsen ißt man auch anderswo, aber die
ostpreußische Zubereitung weicht von jeder sonstigen ab. So kochen wir bei
diesem Gericht nie Mohrrüben und Klöße mit. Man rühmte früher den
ostpreußischen Erbseneintopf. In Königsberg gab es renommierte Bierlokale,
in denen jeweils an einem bestimmten Wochentag >Erbsensuppe mit
Schweineschwänzchen< als besondere Spezialität serviert wurde;
unangemeldet fand man an dem Tag selten einen Platz in den überfüllten
Lokalen. Ganze Herrenpartien starteten in das Städtchen Korschen, um sich
den hier weit und breit gepriesenen Erbseneintopf einzuverleiben. Und
so kocht man ihn:
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Sauerampfer
(ostpreußisch auch >Saurampf< genannt)
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500 g Sauerampfer |
Sauerampfer ist leider viel zu wenig
bekannt in unseren Gegenden. Er muß
aber auch, um wirklich gut zu schmecken, genau nach
ostpreußischem Rezept gekocht werden. Es ist ein herrliches Gericht, das
man vom Frühling bis zum späten Sommer regelmäßig einmal in der Woche als Eintopf auf den Tisch
bringen sollte, - schon allein wegen
des reichen Vitamingehaltes. Das Schwierige bei Sauerampfer ist nur, daß man ihn so schwer auf den
Märkten findet. Alle Interessenten
müssen - wie ich es getan - immer wieder danach fragen und so lange
>porren< (betteln), bis die Gemüsehändler sich entschließen, ihn zu
beschaffen. Die Zubereitung des Sauerampfers ist denkbar
einfach.
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Weißkohl mit
Rindfleisch | |
500 g Rindfleisch |
Das Fleisch und die Knochen waschen, mit kochendem Wasser, einer ganzen Zwiebel, Gewürz, Bouillonwürfel und Salz aufsetzen, etwa eine Stunde kochen. In dieser Zeit den Kohl grob hobeln, die Mohrrüben säubern und in Würfel schneiden. Das Fleisch und die Knochen aus der Brühe nehmen, Brühe sieben und mit Majoran und den geschälten und geschnittenen Kartoffeln, dem Kohl, den Mohrrüben und dem Fleisch weiter garkochen. - Mit Zucker, Pfeffer und Fleischwürze pikant abschmecken, die Suppe nicht binden. - Statt des Weißkohls können wir genauso gut auch Wirsingkohl und statt Majoran Kümmel verwenden.
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Bettelmannssuppe | |
500 g schieres Rindfleisch |
Die >Bettelmannssuppe< trägt ihren
Namen zu Unrecht, denn sie hat es in sich. Sie ist, möchte ich sagen,
>abendfüllend<.
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Gekröse
(Gänseklein) | |
1 mittleres Gänsegekröse |
Das gut gesäuberte, gewaschene Gekröse, das man bereits klein gemacht in Geflügelläden kaufen kann, mit kaltem Wasser, kleingeschnittenen Zwiebeln, Gewürzkörnern, Salz und Majoran aufsetzen und so lange kochen, bis der Magen des Gekröses weich ist. Nun Fleisch herausnehmen und in eine vorgewärmte Terrine legen, Brühe durch ein Sieb gießen, mit 1 Prise Pfeffer, Zucker und Salz abschmecken. - Suppe mit Mondamin (vorher in Wasser verrühren) leicht anbinden. Man kann auch statt des Mehls einen guten Teelöffel Reibbrot hineingeben und durchkochen lassen. - Die separat gekochten Salzkartoffeln legt man nach Belieben in seinen Teller. Fleisch auf kleinen Tellern dazureichen.
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Pflaumenklöße (auch
Pflaumenkeilchen) | |
250 g geräucherten |
Ein erfrischendes, wohlschmeckendes und
zugleich sättigendes Gericht sind die Pflaumenklöße, gleich beliebt bei
alt und jung. Wir aßen sie in
Ostpreußen auch gern im Winter.
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Königsberger
Rinderfleck | |
500 g gute Rinderknochen |
Nichtostpreußen ist das köstliche Gericht
unbekannt oder sie kennen es nur dem
Namen nach. Überraschen Sie doch einmal Ihre Freunde bei der nächsten Einladung mit dieser ostpreußischen
Spezialität. Sie werden bestimmt alles in helle Begeisterung versetzen
!
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